Mann arbeitet am Computer.

Wirkungsvolle Tipps: Kleine Konzentrationsübungen, großer Effekt

Author

Berlitz

Innerhalb weniger Stunden schaffen Sie, wofür Sie sonst einen ganzen Tag benötigen, alles geht Ihnen leicht von der Hand. Nach solchen Phasen konzentrierten Arbeitens brechen Sie beschwingt und voller Energie nach Hause auf. Überlassen Sie diesen Zustand nicht dem Zufall, sondern sorgen Sie mit einfachen Mitteln selbst dafür. Welche das sind und wie sie sich umsetzen lassen, erklären wir im folgenden Beitrag.

Produktiver Arbeitsrhythmus

Wichtige Kundenaufträge, große Verantwortung, enge Deadlines: Besonders in herausfordernden Phasen ist es wichtig, dass Sie konzentriert arbeiten. Manchmal jedoch lenkt Sie ein Anruf ab, ein Kollege unterbricht Sie mit einer Frage und auch das Handy steht nicht still. Da sich nicht jede Störung vermeiden lässt, ist es umso wichtiger, dass Sie möglichst schnell wieder in einen produktiven Arbeitsrhythmus finden – und dafür ist der optimal eingerichtete Arbeitsplatz eine wichtige Basis. Aber wie sollte er aussehen?

4 wahre Workplace Wonders

Folgende Tipps & Tricks lassen sich einfach umsetzen und können wahre Wunder wirken. Überprüfen Sie anhand folgender Punkte, wie Ihr Arbeitsplatz gestaltet ist. Die folgenden Überlegungen sind selbstverständlich als Anregungen zu verstehen. Probieren Sie aus, was für Sie persönlich am besten funktioniert und verwerfen Sie, was Ihnen nicht hilft.

  • Haltung: Achten Sie zunächst auf die richtige Sitzposition. Die Tischhöhe sollte bei einer Körpergröße zwischen 1,60 Meter und 1,75 Meter bei etwa 70 bis 76 Zentimetern liegen, die Stuhlhöhe entsprechend bei 40 bis 46 Zentimetern. Lassen Sie sich, falls nötig, von Fachleuten beraten – insbesondere, wenn Sie täglich lange Sitzen, ist die passende Einrichtung essentiell, um Nackenverspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen vorzubeugen.
  • Licht: Arbeiten Sie länger am Bildschirm und schmerzen Ihre Augen, dann liegt das womöglich an schlechter Beleuchtung. Licht mit Orange- oder Rotanteil ist hilfreich, da blaue Farben die Augen schneller ermüden. Auch Tagesweißlicht ist zu empfehlen. Guter Nebeneffekt: Licht macht wacher und hebt die Stimmung – und verbessert damit auch Ihre Konzentration.
  • Ruhe einfordern: Klar, der lockere Plausch mit den Kollegen ist wichtig fürs Betriebsklima. Aber wenn Sie dadurch kaum noch zum konzentrierten Arbeiten kommen, sollten Sie sich um mehr Ruhephasen kümmern. Kopfhörer, die störende Außengeräusche dämpfen, oder Ohrstöpsel sind einfache, effektive Mittel.
  • Stille Zonen schaffen: Falls die Räume Ihrer Firma es zulassen, sollten Sie anregen, einzelne Räume für konzentriertes Arbeiten einzurichten. Ähnlich einer Bibliothek sollten dort lautes Sprechen und Telefonieren tabu sein. Eine andere Möglichkeit sind sogenannte Nischen: kokonartige Plätze mit passender Beleuchtung in Schreibtischnähe, die keine visuelle Ablenkung zulassen. Für sie spricht, dass sie sich unkompliziert einrichten lassen und anderen gleich signalisieren, dass hier jemand nicht gestört werden möchte.

5 Tipps & Tricks für die optimale Organisation

Ob Sie konzentriert arbeiten können oder nicht, hängt zudem von Ihrer Arbeitsorganisation ab. Folgende Anregungen können Ihnen helfen, Ihre Konzentration im Job deutlich zu steigern:

  • Aufgaben strukturieren: Ankommen, hinsetzen, einfach loslegen? Nicht so schnell. Hier besteht die Gefahr, dass Sie Vieles anfangen, aber nichts zu Ende bringen. Nehmen Sie sich zu Beginn – besser noch: am Ende des Arbeitstages – einige Minuten und halten Sie schriftlich fest, welche Aufgaben Sie in welcher Reihenfolge erledigen wollen. Formulieren Sie möglichst kleine, konkrete Schritte, zum Beispiel: „E-Mail an Kunde XY“, „Angebot abschicken“ oder „Information AB bei Kollege Z beschaffen“. Halten Sie sich an diese Liste, um sich nicht zwischendurch ablenken zu lassen. Bewährt hat sich die Strategie, Unangenehmes oder Lästiges zuerst zu erledigen. Dann bekommen Sie schnell den Kopf frei für die Aufgaben, die Ihre Kreativität beflügeln. Auch bestimmte Mindtools haben sich als Nützlich erwiesen.
  • E-Mail-Verkehr regeln: Die ständige Erreichbarkeit per Handy und E-Mail ist nur scheinbar notwendig. Das Vibrieren, Klingeln und Bimmeln der Geräte lenkt nicht nur ab, sondern verursacht auch Stress – der im schlimmsten Fall zu Burnout-Erkrankungen beitragen kann. Einige DAX-Konzerne wie BMW, die Telekom und VW haben daher klare Regelungen: Keine E-Mails nach Dienstschluss oder am Wochenende – oder Sie lassen sich die Zeit als Überstunden anrechnen. Schlagen Sie Ihrem Arbeitgeber doch einmal zwei E-Mail-freie Stunden am Tag vor. Es muss nicht gleich das ganze Unternehmen mitmachen, sondern zunächst nur Ihre Abteilung.
  • Musik kann, muss aber nicht helfen: In Büros sieht man häufig Menschen, die mit Kopfhörern am Schreibtisch sitzen. Die Idee: lieber Musik lauschen als zwangsläufig alle Telefonate des Kollegen mitzuhören. Das kann helfen, aber auch das Gegenteil bewirken. Nämlich dann, wenn die Musik zu hektisch ist oder Sie sich mehr auf die Songtexte konzentrieren als auf den Fachtext für Ihren nächsten Vortrag. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und finden Sie heraus, welche Musik Ihnen guttut. Manche konzentrieren sich am besten bei Heavy Metal, anderen hilft klassische Musik – und wieder andere brauchen möglichst große Stille.
  • Pausen einplanen: Oft verwechseln wir ununterbrochenes Arbeiten mit erhöhter Konzentration. Das ist ein Irrtum. Denn schon nach etwa 20 Minuten lässt die Konzentration nach. Daher sind regelmäßige Pausen wichtig – und die sollten möglichst aktiv sein. Machen Sie also einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Der Sauerstoff fördert die Durchblutung im Gehirn, steigert so dessen Leistungsfähigkeit und lässt uns einen frischen, kreativen Blickwinkel auf ein scheinbar unlösbares Problem finden. Also: Jede Stunde einmal kurz an die frische Luft zu gehen, kann wahre Wunder wirken.
  • Essen nicht vergessen: Für die Durchblutung des Gehirns ist auch die richtige Ernährung wichtig. Obst wie Heidel- und Erdbeeren und Zitrusfrüchte unterstützen die Konzentrationsleistung. Auch Gemüse wie Tomaten, Brokkoli und Spargel sind sehr gut geeignet. Sie müssen gar nicht angestrengt dem jeweils angesagten Food-Trend hinterherhecheln. Eine ausgewogene Ernährung reicht in der Regel völlig aus. Wie wäre es denn einmal mit kleineren Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt statt mit der großen Portion mittags in der Betriebskantine?

Konzentrationsübungen für mehr Produktivität

Neben dem passenden Arbeitsplatz und der strukturierten Arbeitsorganisation können Sie auch mit kleinen Übungen Ihr Gehirn fit halten – und dadurch Ihre Arbeitsfähigkeit erhalten und verbessern. Probieren Sie es doch einmal mit …

… Kaugummikauen: Wissenschaftler fanden bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts heraus, dass Kaugummikauen das Langzeit- und das Arbeitsgedächtnis positiv beeinflussen kann. Warum das so ist, wissen die Forscher aber bislang nicht. Eine andere Studie zeigte zudem, dass Kaugummi kauen Stress reduzieren kann. Allerdings sollten Sie es damit nicht übertreiben: Denn in großen Mengen kann das in Kaugummis enthaltene Sorbitol abführend wirken.

… Cola gurgeln: Ja, Sie haben richtig gelesen: gurgeln, nicht trinken. Der in Cola enthaltene Zucker erhöht den Insulinspiegel, was wiederum den Serotoninspiegel im Gehirn heraufsetzt. Allerdings wirkt diese Methode nur kurzfristig – und zu viel Zucker im Mund ist auf Dauer nicht gut für die Zähne.

… Rückwärtsschreiben: Wörter oder ganze Sätze rückwärts zu schreiben, fordert das Gehirn – und verbessert so die Konzentrationsfähigkeit. Wichtig ist es, die Übung täglich für ein paar Minuten durchzuführen. Rückwärtszählen oder Kreuzworträtsel auf Zeit sind übrigens auch gute Optionen. Solche regelmäßigen, kleinen Unterbrechungen sind keine Zeitverschwendung, sondern bewirken, dass unser Gehirn sich besser auf Neues einstellen kann.

Lassen Sie Ihr Gehirn für sich weiterarbeiten

Ablenkungen lauern im Berufsalltag praktisch überall. Umso wichtiger ist es, bewusst gegenzusteuern – ob mit einem optimierten Arbeitsplatz, einer strukturierten Arbeitsweise oder kleinen Übungen, die die Konzentration verbessern. Ebenso wichtig für konzentriertes Arbeiten sind regelmäßige Auszeiten: Statt sich in Job-Probleme zu verbeißen, sollten Sie zwischendurch einfach mal loslassen. Treiben Sie stattdessen Sport, genießen Sie ein entspanntes Abendessen oder verbringen Sie einen schönen Abend mit Familie und Freunden. Der Abstand wird Ihnen guttun – und Ihnen helfen, am nächsten Tag wieder mit voller Konzentration durchzustarten.

Mehr Anregungen, wie Sie einen konzentrierten Flow-Zustand bei der Arbeit herbeiführen können, lesen Sie in unserem Artikel.