Test
Author
Berlitz
Vorteile einer Personal Brand
Vom Aufbau einer wiedererkennbaren Marke profitieren Freiberufler und Angestellte gleichermaßen. Dennoch gibt es einige Unterschiede. Welche das sind, erläutern wir im Folgenden:
a) Personal Branding für Angestellte, Gründer und Führungskräfte
Auch Angestellte in Unternehmen profitieren von einer eigenen „Markenidentität“. Denn so werden sie zum ersten Ansprechpartner für Kollegen und Vorgesetzte – und erhöhen damit ihre Aufstiegschancen.
Zunehmend erwarten Unternehmen sogar von ihren Angestellten, dass diese sich zu Experten entwickeln. Das hat gleich mehrere Vorteile: Das Know-how in der Organisation selbst wächst; gleichzeitig wirken Mitarbeiter mit besonderen Qualifikationen und Fähigkeiten nach außen, sodass das Unternehmen seine Reputation bei (potenziellen) Kunden steigert.
b) Personal Branding für Selbstständige
Selbstständige müssen sich selbst um ihre Aufträge kümmern. Diese sind häufig zeitlich begrenzt, und nach Abschluss eines Projekts muss das nächste her, um die laufenden Kosten zu decken und Gewinn zu erzielen. Personal Branding kann helfen, den Aufwand für Akquise zu verringern. Diese kostet mitunter viel Zeit – die zunächst nicht bezahlt wird, sondern mit in die Kalkulation einfließen muss.
Wer sich als Experte für ein oder mehrere Themen positioniert und bekannt macht, erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, selbst von Kunden angefragt zu werden. Die Vorteile: Die Akquise entfällt, und der Selbstständige kann sich häufiger aussuchen, ob er einen Auftrag annehmen möchte oder nicht.
Die Positionierung als „Marke“ mit einer bestimmten Identität ist insbesondere für Selbstständige wichtig, die in Branchen mit starkem Wettbewerb aktiv sind. Hier gilt es, aus der Masse der Anbieter herauszustechen und seinen Mehrwert für Auftraggeber und Kunden klar zu kommunizieren.
Der Mensch als „Marke“: Was zu einer starken Positionierung gehört
Auch wenn das Buzzword „Personal Branding“ inzwischen etwas überstrapaziert sein mag: Im Kern geht es um nichts anderes, als sich selbst, seine Fähigkeiten und Interessen nach außen hin darzustellen. Ziel ist es, sich als Experte auf einem bestimmten Gebiet zu positionieren, zur „Marke“ zu werden. Damit ist eine klar kommunizierbare und wiedererkennbare (berufliche) Identität gemeint. Etwas, das man mit Ihnen – und am besten nur mit Ihnen – verbindet.
Um dies zu erreichen, sollten die folgenden vier Aspekte ineinandergreifen:
- Alleinstellungsmerkmale: Was unterscheidet Sie von anderen? Welche Fähigkeiten bieten Sie exklusiv an? Was beherrschen Sie besser als viele andere? Definieren Sie für sich möglichst konkret, was Sie auszeichnet.
- Glaubwürdigkeit: Wichtig beim Aufbau Ihrer eigenen Marke ist es, dass Sie sich nicht verstellen. Finden Sie Ihre Stärken heraus, die Sie authentisch vertreten können. Wenn Sie sich selbst etwas vorspielen, wird dies auch Ihr Gegenüber bemerken. Sie sollten deshalb nur die Fähigkeiten oder Leistungen betonen, die Sie mit Ergebnissen belegen können.
- Zielgruppen-Relevanz: Überlegen Sie sich, warum die Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften, die Sie ausmachen, besonders wichtig sind – und für wen sie besonders wichtig sind. Je klarer Sie benennen können, inwiefern Ihre Skills anderen nutzen können, desto überzeugender wird Ihr Auftritt sein.
- Netzwerk und Feedback: Ihre Personal-Branding-Strategie muss innerhalb eines bestimmten Personenkreises Wirkung entfalten, ob bei potenziellen Kunden, innerhalb des Unternehmens, „Followern“ oder Lesern. Schaffen Sie Möglichkeiten für Ihr Netzwerk, Ihnen Feedback zu geben.
Was ist noch notwendig, um sich selbst als Marke zu positionieren? Der Autor Edgar K. Geffroy, der ein vielbeachtetes Buch zum Thema Personal Branding geschrieben hat, meint: Nötig seien vor allem „Durchhaltevermögen, die Bereitschaft, seine Identität auszuleben, inneren Antrieb und treue Gefährten“, wie es in einer Rezension heißt.
„Marke Ich“: Wie Sie sich in 4 Schritten als Experte positionieren
Was ist notwendig, um sich unternehmensintern oder extern als Experte zu positionieren? Im folgenden Abschnitt finden Sie die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu Ihrer Personal Brand – mit konkreten Tipps für die Umsetzung.
1. Markenkern mit Leidenschaft entwickeln
Der erste Schritt ist der vermutlich schwierigste: Sie müssen herausfinden, was Sie im Kern ausmacht. Hilfreich dazu ist es, wenn Sie sich aufschreiben, über welche besonderen Fähigkeiten, Interessen, Werte und Erfahrungen Sie verfügen.
Fragen Sie sich, auch unabhängig von Ihrer jetzigen beruflichen Tätigkeit, was Sie wirklich begeistert. Womit Sie sich auch beschäftigen würden, wenn Sie nicht dafür bezahlt würden? Was sind die Themen, zu denen Sie jedes Buch und jeden Blog verschlingen und immer auf dem neueste Stand sind?
Wie auch immer Ihre konkreten Antworten auf diese Fragen lauten: Finden Sie Ihre Leidenschaft heraus. Denn das ist die wichtigste Voraussetzung, um auch andere Menschen von Ihrem Thema zu begeistern. Sind Sie zum Beispiel im Vertrieb tätig und interessieren sich stark für Rhetorik, Konversations- und Sozialpsychologie? Viele Ihrer persönlichen Interessen lassen sich auf die eine oder andere Weise mit Ihrem Job verbinden.
2. Zielgruppen identifizieren
Als nächstes gilt es herauszufinden, welche aktuellen Entwicklungen und konkreten Fragen es rund um das Thema Ihrer „Marke“ gibt. Dies hilft Ihnen dabei, Ihre Zielgruppe zu identifizieren. Bei oben genanntem Beispiel können dies zum Beispiel alle Mitarbeiter eines Unternehmens sein, die nicht im Vertrieb arbeiten, aber häufig Kundenkontakt haben. Auch sie können von zusätzlichem Wissen um rhetorische Strukturen profitieren.
3. Fähigkeiten kommunizieren
Zum Personal Branding gehört ein gewisses Maß an (authentischer!) Selbstdarstellung. Das liegt nicht jedem gleich gut. Doch wenn Sie niemandem von Ihren Fähigkeiten und Kenntnissen erzählen, bleiben diese völlig ungenutzt. Vielleicht hilft es Ihnen, sich in kleinen Schritten an die Außendarstellung heranzuwagen.
Erzählen Sie zum Beispiel in der Mittagspause einmal Ihren Teamkollegen von Ihrer Idee und Ihren Kenntnissen. Nutzen Sie deren Feedback und Fragen, um sich selbst mehr Klarheit darüber zu verschaffen, wie anderen von Ihrem Angebot profitieren können. Anschließend machen Sie dasselbe bei Kollegen aus anderen Abteilungen und schließlich bei Vorgesetzten.
Dazu braucht es eine gute Portion Offenheit – bleiben Sie zu sehr Ihrer ursprünglichen Idee verhaftet, laufen Sie Gefahr, dass Sie damit Ihr Zielpublikum nicht erreichen und Ihr Angebot an dessen Bedürfnissen vorbei entwickeln.
4. Konkrete Umsetzung planen und durchführen
Beim vierten und letzten Schritt geht es schließlich um das Format, mit dem Sie Ihre Zielgruppe erreichen. Beim Beispiel des unternehmensinternen Vertriebstrainings für Mitarbeiter außerhalb des Vertriebs kann dies zum Beispiel eine monatliche Vortragsreihe sein oder ein Newsletter, den Sie über das Intranet verschicken.
Richten Sie sich als Freiberufler an potenzielle Auftraggeber einer bestimmten Branche, können Sie diese über einen Blog, Webinar oder einen Podcast gut erreichen. Wichtig dabei: Bauen Sie sich ein für Sie relevantes Netzwerk auf, das Sie pflegen und regelmäßig, aber nicht zu aufdringlich, über Ihre Leistungen informieren. Bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand zu Ihrem Thema und investieren Sie Zeit, um sich selbst und Ihre „Marke“ kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Selbstpräsentation im Internet – was dazu gehört
Wer heute Informationen zu einer bestimmten Person sucht, gibt den Namen in aller Regel in eine Suchmaschine ein. Umso wichtiger ist es daher, für Freiberufler und Angestellte gleichermaßen, dass alle Online-Profile in sozialen und Berufsnetzwerken aktuell und aussagekräftig sind. Dasselbe gilt für die eigene Website und ggf. Profile in Branchen- und Fachverbänden.
Zur professionellen Selbstdarstellung im Internet gehören:
Berufsnetzwerke
Aussagekräftige Profile bei LinkedIn und Xing sind die Basis. Denn die Einträge dort gehören in der Regel zu den ersten Suchtreffern. Darüber hinaus sind sie hervorragend geeignet, um sich eigene, relevante Netzwerke aufzubauen. Fach- und themenspezifische Gruppen innerhalb dieser Plattformen sind sehr hilfreich, um Zielgruppen, die zum eigenen Angebot passen, zu erreichen. Je nachdem, welche Personenkreise Sie ansprechen möchten, können auch Instagram und Twitter geeigneten Plattformen sein. Nutzen Sie diese, um Ihr Wissen zu teilen, sich mit anderen an Ihrem Thema Interessierten auszutauschen und sich eine gewisse Reichweite aufzubauen. Zusätzlich ist das Engagement in Berufsverbänden, Brancheninitiativen oder Gewerkschaften eine gute Möglichkeit, Ihre Kompetenz zu zeigen und Ihre Bekanntheit zu steigern.
Die eigene Website
Auch die eigene Website gehört zu einer professionellen Selbstpräsentation. Dies lässt sich dank unterschiedlicher, relativ einfach zu handhabender Content-Management-Systeme wie WordPress, Joomla oder Squarespace vergleichsweise einfach selbst bewerkstelligen. Wer Sie im Internet recherchiert, sollte dort zumindest Ihren Lebenslauf, Ihre Kompetenzen, Erfahrungen und Angebote finden. Mit einem eigenen Blog werden Sie zum Publizisten. Dort können Sie sich regelmäßig Ihren Interessensgebieten widmen und einzelne Aspekte vertiefen. Ihre Website können Sie auch dazu nutzen, eigene Inhalte wie E-Books, Whitepaper oder Podcasts exklusiv gegen Bezahlung oder im Tausch gegen die E-Mail-Adressen Ihrer Leser anzubieten. Voraussetzung ist, dass Sie tatsächlich relevante, hochwertige Inhalte erstellen. Unterschätzen Sie den Zeitaufwand dafür nicht!
Suchen Sie gezielt nach Initiativen, die für Sie und Ihr Unternehmen relevant sind. Zum Thema Corporate Social Responsibility etwa gibt es mittlerweile zahlreiche Angebote. Beispiele sind auch Frauenförderprogramme, die sich besonders an Frauen in Männerdomänen richten, etwa zu den Themen Coding und Finanzen.
Experten als Wissensmultiplikatoren in Unternehmen
Sich mit Hilfe von Personal Branding als Experte für ein bestimmtes Thema zu positionieren, macht Sie attraktiver für Auftraggeber, Kunden und auch Arbeitgeber. Das erhöht Ihre individuellen Karrierechancen. Auch Unternehmen profitieren davon, wenn sich Mitarbeiter zu Experten mit spezifischen Kenntnissen und Fähigkeiten entwickeln. Sie können diese Experten beispielsweise als unternehmensinterne Multiplikatoren einsetzen und so Wissensschätze in der Organisation sichern und verbreiten.