Lernmythen: Das hilft wirklich beim Lernen

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Berlitz

Auswendig lernen, auf Karteikarten schreiben oder mit dem Buch unter dem Kopfkissen einschlafen – jeder hat seine eigenen Methoden und Rituale, um sich Lernstoff zu merken oder eine neue Sprache zu lernen. Es gibt zahlreiche Lernmythen, die von Generation zu Generation weitererzählt werden. Wir werfen einen genauen Blick auf die beliebtesten Tipps und Lernmethoden – halten sie ihre Versprechen wirklich?

1. Unter Druck lernt man besser

Die vielleicht beliebteste Ausrede für alle, die das Lernen gerne immer weiter vor sich her schieben und kurz vor der Klausur ganze Nächte lang ihre Bücher wälzen. Viel Erfolg verspricht diese Strategie leider nicht. Wer die Inhalte langfristig verstehen und behalten möchte, braucht eine nachhaltigen und konstruktiven Lernplan. Stress bewirkt das Gegenteil und führt zu einem schlechten Lerneffekt. Zwar kann diese Methode für einzelne Tests ausreichen, es ist jedoch unwahrscheinlich, dass das Wissen auf Dauer gespeichert wird.

2. Traubenzucker steigert die Konzentration

Traubenzucker steigert tatsächlich die Hirnfunktionen. Doch der Effekt hält nur kurz und verpufft nach rund 20 Minuten. Danach fällt die Leistung rapide ab, oft sogar unter das Niveau vor der Einnahme. Für den Endspurt bei einer Klausur – selbst Leistungssportler nehmen vor der Verlängerung oder letzten Etappe zuckerreiche Lebensmittel zu sich – kann es möglicherweise ein Hilfsmittel sein. Wer einen Lernmarathon vor sich hat, greift besser zu langen Kohlenhydraten wie Vollkornbrot, Müsli oder Nüssen, die den Blutzuckerspiegel stabil oben halten.

3. Mit dem Buch in der Hand einschlafen

Das Buch unter dem Kopfkissen bringt leider nichts – außer vielleicht einen steifen Nacken am nächsten Morgen. Dennoch kann das Lernen kurz vor dem Einschlafen sinnvoll sein. Unser Gehirn arbeitet auch nachts weiter und speichert im Schlaf das Erlernte ab. Wer dagegen kurz vor der Nachtruhe aufwühlende Situationen erlebt, wird damit die neu gelernten Vokabeln „überschreiben“.

4. Sport ist gut für das Gehirn

Körperliche Bewegung fördert die Durchblutung des ganzen Körpers. Auch das menschliche Gehirn wird dabei verstärkt mit Blut und Sauerstoff versorgt. Das hebt die Stimmung und erhöht die Leistungsfähigkeit. Wer gezielt Wissen mit bestimmten Bewegungen verknüpft – sei es eine Formel oder ein Fachbegriff – kann sich diese später mit der Wiederholung der Geste leichter wieder in Erinnerung rufen.

5. Auswendig lernen vertieft das Wissen

So manche Klausur bestehen nur diejenigen Schüler oder Studierende, die den Stoff wie ein Automat auswendig lernen und wieder abspulen können. Leider festigt sich bei kurzfristigem und unreflektiertem Auswendiglernen das Wissen nur selten in unserem Hirn und wird kurz nach dem Test wieder vergessen. Eine bessere Lernstrategie ist es, das Gelernte in anderen Worten zu wiederholen oder niederzuschreiben. Nur so speichert das Hirn die Informationen langfristig ab.

6. Raten bringt nichts

Wer etwas nicht weiß, sagt am besten gar nichts – so lautet ein allgemeines Sprichwort. Dabei können Raten und Falschannahmen durchaus einen Lerneffekt haben. So tastet sich der Lernende stetig an die richtige Lösung heran, probiert unterschiedliche Lösungen aus und vertieft so automatisch die am Ende erkannte Wahrheit. Schließlich heißt ein anderes Sprichwort: Aus Fehlern lernt man.

Ob für eine zeitnahe Klausur oder einen Urlaub im nächsten Jahr – das konkrete Ziel bestimmt natürlich die Lernmethode. Wer nicht unter Zeitdruck steht, kann beispielsweise mit Hilfe von Filmen und Serien in der Fremdsprache gute Erfolge erzielen. Durch die ungezwungene Atmosphäre und dem hohen Unterhaltungswert erlernen die Zuschauer viele Begriffe und Vokabeln oft einfacher, als im schulischen Kontext. Die besten englischen Serien für diesen Zweck haben wir hier zusammengestellt.