Zu Gast in Spanien: Die wichtigsten Benimmregeln
Author
Berlitz
Das südländische Temperament der Spanier ist legendär. Wer während seines Urlaubs einige Benimmregeln beachtet, lernt die feurigen Iberer von ihrer herzlichen Seite kennen. Hier erfahren Spanienreisende, welche Besonderheiten zu erwarten sind und welche drohenden Fettnäpfchen es elegant zu umschiffen gilt.
1. Typisch Spanisch: Die Lautstärke
In Bezug auf die üblichen Benimmregeln in Spanien gibt es einige Eigenheiten der Einheimischen, auf die es sich einzustellen gilt. Vor allem in den Hotels der beliebten Reisestädte wie Barcelona und Madrid macht jeder Feriengast früher oder später Bekanntschaft mit der spanischen Lebensfreude. Diese äußert der Iberer meist ungebremst, wortreich und hörbar – ob in lauten Unterhaltungen, mit Dauerhupen im Straßenverkehr oder mit nächtlichem Gitarrenspiel. Anstatt sich als Tourist über Lärm zu beschweren, bringt es viel mehr Spaß, einfach mitzufeiern. Die Überschwänglichkeit der Spanier hat den Vorteil, dass sich auch die Urlauber in ihrer Feierlaune nicht einschränken müssen.
2. Die Sache mit der Sprachkompetenz
Als Reisender kann man natürlich nicht erwarten, dass seine Sprache überall verstanden wird. In Spanien kommt man beispielsweise mit Deutsch nicht sehr weit, und auch der englischen Sprache sind bei weitem nicht alle Spanier mächtig. Wer das berücksichtigt, fördert den positiven Kontakt zwischen Einheimischen und Feriengästen ungemein. Reisende, die einige spanische Ausdrücke beherrschen, treffen bei den Iberern im wahrsten Sinne des Wortes auf offene Ohren. Die Spanier freuen sich, wenn Touristen in der Landessprache auf sie zugehen.
3. Die Sache mit der Cola und dem Trinkgeld
Auch der Restaurantbesuch folgt einigen einfachen Benimmregeln, die Reisende in Spanien kennen sollten. Beim Betreten eines Lokals ist es unüblich, sich einfach an den nächsten freien Tisch zu setzen – die Gäste warten, bis ihnen ein Platz vom Kellner zugewiesen wird.
Wer eine ‚Cola‘ bestellt, ist sofort als Tourist entlarvt. Dieses Wort sollte man lieber meiden, weil es mit einem für die Spanier ziemlich unanständigen Begriff verwechselt werden kann. Mit ‚Una coca cola, por favor‘ (‚Eine Cola, bitte.‘) ist man bei der Bestellung auf der sicheren Seite und erntet kein Gelächter.
Ist die Hürde der Bestellung genommen und das Essen verspeist, folgt das Begleichen der Rechnung. In Spanien legt der Gast das Geld üblicherweise auf einen kleinen Teller, den der Kellner gemeinsam mit der Rechnung an den Tisch bringt. Der Señor nimmt im Anschluss das Tellerchen diskret wieder entgegen und bringt darauf das Wechselgeld zurück. Was übrig bleibt, wenn der Gast geht, darf er einbehalten. Zu großzügig sollte das Trinkgeld in Spanien nicht ausfallen, das könnte als protzig empfunden werden. 10 bis 15 Prozent bewegen sich im üblichen Rahmen. Diese Routine beim Bezahlen sollte auch jeder berücksichtigen, der getrennt bezahlen will. Dann sollte jeder seinen Anteil auf den Teller legen, sonst kann der Deal nicht funktionieren.
4. Benimmregeln für den Marktbesuch in Spanien
In Spanien gehört es sich typischerweise nicht, das Obst im Laden oder am Verkaufsstand mit bloßen Händen zu berühren, Selbstbedienung ist hier unüblich und wirkt unhöflich.
Typisch spanisch ist aber das Handeln, vor allem bei fliegenden Händlern oder auf Märkten kann sich das lohnen. Weil sie von Reisenden dieses Verhalten normalerweise nicht erwarten, freuen sich die Händler meist über diese kleine Interaktion. Wer sich also traut, kann das eine oder andere Schnäppchen landen und dabei auch noch Spaß haben.
Ferien in einem fremden Land sind am schönsten, wenn die Kommunikation mit der einheimischen Bevölkerung reibungslos klappt. Wer vorab die wichtigsten Benimmregeln kennt, vermeidet den Besonderheiten in Spanien erst durch einen Fauxpas zu begegnen. Das gilt natürlich für jede Reise – auch vor einem USA-Urlaub schützt ein Blick in unseren „Reiseknigge für einen Besuch bei Uncle Sam“ vor unerwünschten Überraschungen.