Interkulturelle Handlungskompetenz gezielt fördern
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die interkulturelle Kompetenz in Unternehmen und Organisationen strategisch zu fördern. Drei der wichtigsten Optionen sind folgende:
1. Auslandsaufenthalte:
Gerade international agierende Unternehmen sollten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, für eine gewisse Zeit an einem anderen internationalen Standort zu arbeiten, im Idealfall schon in Trainee-Programmen. So lernen Nachwuchskräfte früh, sich in einer anderen Sprache mit Menschen aus einer anderen Kultur auszutauschen.
Auch Sprachreisen oder sogenannte Expat-Aufenthalte – also Monate oder sogar einige Jahre Leben und Arbeiten in einem Land – sind eine gute Möglichkeit, sich interkulturelle Kompetenzen anzueignen.
Allerdings sollten Unternehmen dies systematisch anleiten, inklusive fachlicher und sprachlicher Vorbereitung, klarer Aufgabenstellung und der Begleitung bei der Rückkehr, um zum Beispiel einen sprichwörtlichen „Kulturschock“ zu vermeiden.
2. Interkulturelle Kompetenz im Alltag
Auch wenn Unternehmen nicht die Möglichkeit bieten, einen Auslandsaufenthalt an einem internationalen Standort zu organisieren, können sie doch interkulturelle Kompetenz fördern. Zum Beispiel, indem sie Fähigkeiten wie Offenheit, Toleranz, Perspektivwechsel und Selbstreflexion – also die Grundvoraussetzungen – auch im eigenen Unternehmen systematisch fördern.
Denkbar ist auch, bei der Zusammensetzung von Teams auf größtmögliche Diversität zu achten – dazu können beispielsweise die Herkunft, aber auch Aspekte wie Geschlecht, Alter und Fachexpertise gehören.
3. Workshops und Seminare
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, spezifische Angebote zu nutzen. Berlitz zum Beispiel bietet eine Vielzahl interkultureller Trainings und Coachings an, in denen die Teilnehmenden von erfahrenen Trainern auf die wichtigsten Herausforderungen vorbereitet werden. Anlass kann beispielsweise eine Auslandsentsendung sein, ein klar abgegrenztes, internationales Projekt oder auch der Bedarf nach einem Sicherheitstraining für einen Auslandsaufenthalt in einer Krisenregion.
Mit dem Cultural Navigator hat Berlitz zudem ein E-Learning-Tool entwickelt, mit dem sich zum Beispiel Beschäftigte die wichtigsten interkulturellen Kompetenzen selbstbestimmt aneignen können – individuell eingerichtet und wann immer es zeitlich passt. Zu den wichtigsten Themen gehören neben interkultureller Kompetenz, Diversität und Inklusion auch interkulturelle Teamarbeit sowie Relocation und Repatriation.
Interkulturelle Fähigkeiten systematisch fördern
Interkulturelle Kompetenz ist eines der Schlüsselthemen für Unternehmen und Beschäftigte, um in der zunehmend globalisierten Arbeitswelt erfolgreich zu agieren. Missverständnisse, die auf kulturellen Unterschieden basieren, können den Erfolg von Projekten im schlimmsten Fall drastisch und langfristig gefährden.
Interkulturelle Kompetenz gibt die Möglichkeit, solche Gefahren zu minimieren und aus internationaler Zusammenarbeit bzw. multikulturellen Teams entscheidende Erfolgsfaktoren zu machen. Deswegen sollten Unternehmen interkulturelle Kompetenz weit oben auf ihre strategische Agenda setzen – und sie bei ihren Beschäftigten systematisch fördern.