Indien ist ein beliebtes Ziel für Geschäftsreisende geworden, denn der Subkontinent bietet viele interessante Geschäftsmöglichkeiten von der günstigen Herstellung von Gütern bis zum hochmodernen IT-Sektor in Bangalore, dem indischen Silicon Valley. Gerade beim ersten Business Trip nach Indien drohen dem uninformierten Gast jedoch einige Fettnäpfchen.
Einen Tag früher anreisen
Indien überwältigt den Erstbesucher mit seinen Menschenmassen, der Hitze und dem Verkehrschaos, in dem Besucher schnell im Stau stehen. Es ist daher empfehlenswert, schon einen Tag vor wichtigen Meetings anzureisen, um sich zu akklimatisieren und an Indien zu gewöhnen.
Airport Pick-Up arrangieren
Haben die indischen Geschäftspartner keine Abholung am Flughafen organisiert, vereinbaren Sie mit Ihrem Hotel die Abholung. Es wird ungemein beruhigend sein, nach der Ankunft jemanden zu sehen, der ein Schild mit dem eigenen Namen hochhält. Taxifahrer sind oft nicht lizenziert und sehen in "weißen" Neuankömmlingen leichte Beute für völlig überzogene Preise.
Impfschutz und Malaria-Mittel
Je nach besuchter Region in Indien kann es sinnvoll sein, Malaria-Prophylaxe mitzunehmen, vor allem während der Regenzeit. Im tropischen Süden ist Malaria weit verbreitet, im kühleren Norden (mit Neu-Delhi und Mumbai) eher weniger. Wichtig ist auch ein intakter Impfschutz, z.B. gegen Tollwut aufgrund der vielen freilaufenden Straßenhunde, und gegen Hepatitis A und B.
Viel Zeit zwischen Meetings lassen
Das Verkehrschaos in indischen Großstädten ist grenzenlos. Meetings sollten daher nicht dicht getaktet werden, da es oft gut und gerne 60-90 Minuten dauern kann, um von einem Stadtviertel zu einem anderen zu gelangen. Mehr als zwei Meetings mit großem Zeitabstand sollten pro Tag nicht geplant werden.
Ohne Smalltalk geht es nicht
Deutsche sind bekannt dafür, stets sofort zur Sache zu kommen und ihre Zeit nicht mit "Geplänkel" zu vergeuden. Damit stoßen sie die Inder vor den Kopf, die viel Wert auf Small Talk legen. Stellen Sie sich also zu Beginn eines Meetings darauf ein, dass Ihre indischen Gesprächspartner zunächst etwas über Sie erfahren möchten - irgendwann wird das Gespräch schon "aufs Geschäft" kommen.
Lokale Essgewohnheiten akzeptieren
Ein dickes Steak zum Abendessen und dazu ein kaltes Bier: Darauf freuen sich viele Geschäftsreisende. In Indien kann es Ihnen jedoch leicht passieren, dass Sie von Ihren indischen Geschäftspartnern in ein vegetarisches Restaurant ausgeführt werden oder dass nur alkoholfreie Getränke angeboten werden. Die "heilige Kuh" kommt in Indien ohnehin nicht auf den Teller und auch das Schwein ist bei Hindus und Muslimen tabu. Ein vegetarisches Biryani und selbst eine einfache Daal-Mahlzeit (mit schwarzen Linsen) können jedoch auch köstlich sein - lassen Sie sich darauf ein!
Dienstleistungen akzeptieren
Besucher aus dem Westen werden von Kellnern, Kofferträgern und anderen Helfern nur so umschwärmt. Das mag lästig sein, aber lassen Sie die Leute ihren Job tun: Sie sind auf die Trinkgelder angewiesen.
Bettelnden Kindern kein Geld geben
Indiens Städte sind voller bettelnder Kinder, die Westler auf der Straße ansprechen oder sogar ans Autofenster klopfen. Verteilen Sie Süßigkeiten, wenn Sie mögen, aber geben Sie den Kindern kein Geld: Dies wird sie nur ermutigen, eine weitere Karriere als Bettler zu verfolgen, statt zur Schule zu gehen.