Warum gibt es in manchen Regionen mehr Sprachen als in anderen?
Klare Antwort: Wo sich in der Vergangenheit keine großen Herrschaftsgebiete ausbreiteten, blieb die Vielfalt an Sprachen meist erhalten. Auch in Europa gab es vor der Entstehung des Römischen Reichs und der Etablierung der lateinischen Sprache allein in Italien 20 bis 30 verschiedene Sprachen.
Heutzutage findet man in Europa ein sogenanntes „Sprachenmosaik“. So gibt es in der EU insgesamt 24 Amtssprachen und gerade in Westeuropa neben den einheimischen viele Immigrantensprachen. Daher verändert sich die Sprachenlandschaft in Europa kontinuierlich.
Was ist die älteste Sprache der Welt?
Die Suche nach der ältesten noch aktiven Sprache ist nicht einfach. Denn die zeitliche Einordnung von historisch belegten Sprachen kann nur anhand von schriftlichen Nachweisen zurückverfolgt werden. Genau das macht die Forschung, insbesondere die der mittlerweile ausgestorbenen Sprachen, teilweise enorm schwierig.
Doch anhand von Schriftzeichen aus dem 3. Jahrhundert vor Christus lassen sich Hinweise für die sumerische Sprache nachweisen. Sie ist als eine der ersten Sprachen weltweit anerkannt und wurde vom Volk der Sumerer in Mesopotamien (dem heutigen Irak) gesprochen. Heute ist die Sprache jedoch ausgestorben.
Die älteste noch aktive Sprache heutzutage ist Tamil. Die über 5.000 Jahre alte Sprache wird von ca. 80 Millionen Menschen gesprochen – vor allem in Indien, Singapur und Sri Lanka. Auch Griechisch (ca. 3.400 Jahre) und Mandarin-Chinesisch (ca. 3.200 Jahre) sind sehr alte Sprachen, die auch heute noch in moderner Form angewendet werden. Das heutige Griechisch hat sich im Vergleich zu Alt-Griechisch jedoch weiterentwickelt. So sind beispielsweise Schriftzeichen und Rechtschreibung weniger komplex. Außerdem gibt es im modernen Griechisch viele Entlehnungen aus anderen europäischen Sprachen wie Französisch oder Italienisch.