Interview mit Alex Godwin, Berlitz District Director Nord-Ost
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Berlitz
"Ich habe meine Karriere bei Berlitz als freier Mitarbeiter für Englisch begonnen; inzwischen trage ich als District Director die Verantwortung für die Center in der Region Nord-Ost.“
Dass es Alex Godwin aus seiner Heimatstadt Redhill, südlich von London gelegen, eines Tages wegziehen würde, wusste der zukünftige District Director relativ früh – bereits zu Schulzeiten trugen Austauschprogramme nach Nürnberg und Hamburg zu seinem Wunsch nach einem Leben außerhalb Großbritanniens bei.
Seine Leidenschaft für Sprachen entwickelte Herr Godwin ebenfalls zeitnah in seiner Jugend und wählte Deutsch und Französisch als Abiturfächer. Bevor er nach Hamburg zog und seine Karriere bei Berlitz begann, folgten allerdings noch ein Studium an der University of Newscastle-upon-Tyne mit Deutsch als Hauptfach und Französisch und Niederländisch als Nebenfächer sowie ein Auslandsjahr in Italien. Seit fast 20 Jahren arbeitet Herr Godwin nun schon bei Berlitz, wobei er von seiner Anfangsposition als freier Mitarbeiter schnell aufsteigen konnte und nun als District Director die Verantwortung für die Berlitz Center in seiner Region trägt.
Herr Godwin, seit wann arbeiten Sie bei Berlitz und in welcher Position haben Sie angefangen?
Genau seit dem 4. Oktober 1999! Ich habe meine Berlitz Karriere damals als freier Mitarbeiter für Englisch im Center Norderstedt angefangen und kann mich immer noch sehr gut an meine erste Unterrichtstunde mit dem Buch „Brush Up“ erinnern.
Welche Stationen haben Sie während Ihrer Karriere durchlaufen? Seit wann sind Sie District Director?
Nach meiner Tätigkeit als Englischlehrer, die mir wirklich viel Spaß gemacht hat, habe ich im März 2000 das Management Trainee Programm im Center Hamburg begonnen und wurde im Mai bereits als Center Manager in Norderstedt eingesetzt. Die Zeit in einem kleinen, aber sehr engagierten Team in Norderstedt war für mich äußerst lehrreich und bereitete mich auf meine nächste Station als Assistant Director im Center Hamburg vor. In Hamburg habe ich von 2002 bis 2006 gearbeitet, ehe ich ab 2007 District Director für den Distrikt Mitte wurde. Seit 2010 schließlich trage ich die Verantwortung für den Distrikt Nord-Ost.
Wie groß ist ein Berlitz Distrikt? Wie viele Center verantworten Sie in Ihrem Distrikt?
Berlitz teilt die 56 Standorte in 5 Distrikte auf. Die Regionen arbeiten stark zusammen und nutzen Synergien.
Ich bin für den Distrikt Nord-Ost zuständig. Konkret bedeutet das, dass 14 Center in 7 Bundesländern, von Flensburg bis Dresden, von mir verantwortet werden.
Beeinflussen oder helfen Ihnen Ihre früheren Positionen bei Ihrer Arbeit als District Director? Welche Aufgaben fallen in Ihren Bereich?
Die Arbeit als District Director ist sehr vielschichtig und nie langweilig! In erster Linie geht es darum, die vielen Fach- und Führungskollegen im Distrikt Team bei einer Fülle an Fragen und Themen zu unterstützen. Dazu zählen Personalthemen (Vorstellungsgespräche, Nachbesetzungen von offenen Positionen, Mitarbeiterjahresgespräche, Einarbeitung und Coaching von neuen Mitarbeitern), Immobilienthemen (Flächenerweiterungen, Mietvertragsverhandlungen, Umzüge) und sämtliche operativen und strategischen Centerfragen. Auch muss der District Director dafür Sorge tragen, dass übergeordnete Themen und Strategien lokal umgesetzt werden. Darüber hinaus genießen natürlich finanzbezogene Themen eine hohe Priorität: Ich trage daher mit dem Centerleiter die Verantwortung für die Erstellung eines Jahresfinanzplan – und natürlich auch dafür, dass die Zahlen letztendlich auch erreicht werden.
Ich würde auf jeden Fall sagen, dass meine ganzheitlichen Erfahrungen bei Berlitz mir ungemein in meiner Position als District Director helfen! Besonders im Kontakt mit den unterschiedlichen Menschen und in diversen schwierigen Situationen helfen mir meine gewonnenen Kenntnisse weiter und zeigen, wie wertvoll sie sind.
Sie haben bei Berlitz Ihre Ehefrau kennengelernt, die im Hamburger Center arbeitet. Erzählen Sie uns gerne etwas dazu.
Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen: Meine Frau, Nadine, startete Ende 2004 als Sales Trainee bei Berlitz in Hamburg. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und daraus ist mit der Zeit mehr geworden.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?
Einen typischen Arbeitsalltag gibt es so gesehen nicht wirklich, da mein Aufgabengebiet recht groß ist. Mindestens 50 % der Zeit bin ich allerdings geschäftlich unterwegs, um die Mitarbeiter in meinem Team bei allen bereits genannten Themen zu unterstützen.In der Regel fahre ich jede Woche zu 2-3 Centern und führe bei den Besuchen verschiedene Gespräche und erledige verschiedene Aufgaben: Mal ist es ein Gespräch mit dem Centerleiter zu bestimmten Personalfragen oder ich führe vielleicht ein Vorstellungsgespräch, mal ist es ein Immobilientermin in der Stadt oder ein Treffen mit einem Vermieter, beispielsweise falls neue oder weitere Unterrichtsräume notwendig sind.
Manchmal ist es auch ein richtiger „Centerbesuch“, bei dem ich mich mit dem Centerleiter zu allen relevanten und aktuellen Centerthemen austausche wie Personal, Marketing, Entwicklung Privat-, Firmen- und Governmental Business Geschäft, Quality Management, Finanzzahlen... Es gibt also immer viel zu tun!
Wie werden Sie allen Centern gerecht? Wie häufig besuchen Sie einzelne Center?
Aufgrund der Geographie des Distrikts ist dies sicherlich eine der Hauptherausforderungen. Neben dem regelmäßigen telefonischen Kontakt versuche ich, mindestens einmal pro Quartal in jedem Center vorbeizuschauen, da ich den persönlichen Kontakt zu den Menschen in meinem Team sehr genieße und für überaus wichtig halte. In der Praxis besuche ich aber oft häufiger meine Center, zum Beispiel weil ein Mitarbeiter neu eingestellt wurde und zu Beginn viel Unterstützung braucht oder weil besondere Themen oder Termine anliegen.
Welche Stadt gefällt Ihnen in Ihrem Distrikt besonders? Warum?
Hamburg ist meine Wahlheimat und dort fühle ich mich sehr wohl. Allerdings mag ich jede Stadt in meinem Distrikt sehr und freue ich mich wirklich, wenn ich die verschiedenen Center besuchen kann!
Jede Stadt bietet etwas Besonderes und jedes Berlitz Center ist unterschiedlich. Das ist das Schöne an einem solch großen Distrikt!
Die Berlitz Center liegen immer sehr zentral, z.B. in der Dresdner Altstadt, das genieße ich sehr. Die Berliner Center sind modern und die Hauptstädter sorgen für eine lockere Atmosphäre. Auch das Center in Leipzig mit seinem Albau-Charme mitten in der Leipziger Haupteinkaufstrasse ist einen Besuch wert!
Gibt es einen Geheimtipp, den Sie Touristen und Kunden empfehlen würden?
Bei mir im Distrikt befinden sich ja einige der größten und schönsten Orte Deutschlands. Berlin, Dresden, Hamburg und Leipzig bieten großstädtisches Flair, aber ich würde Touristen oder Kunden empfehlen, auch in Städte wie Bremen, Erfurt, Lübeck oder Magdeburg zu fahren, da diese auch sehr schön sind und ihre eigenen Schätze bereit halten. Ganz konkret sind der Magdeburger Dom und die Elbe, der Domplatz in Erfurt und das Holstentor in Lübeck wunderschön und machen Besuche in diesen Städten zu einem besonders tollen Erlebnis!
Wo verbringen Sie gerne Ihre Mittagspause? Gibt es kulinarische Geheimtipps, die Sie empfehlen können?
Da ich recht viel unterwegs bin, habe ich kein Stammrestaurant oder Imbiss. Ich bin aber ein großer Freund der asiatischen Küche und Angebot und Auswahl an solchen Speisen sind in Berlin natürlich super. Aber auch in anderen Städten können Sie gut asiatisch essen: In der Nikolaistrasse in der Leipziger Innenstadt beispielsweise gibt es ein paar indische Restaurants, die tolle Currys zubereiten – fast so gut wie die indischen Restaurants in England!
Welche Aufgaben gehören zu Ihren derzeitigen Lieblingsaufgaben?
Insgesamt macht mir mein Job mit den unterschiedlichen Aufgaben sehr viel Spaß. Ich arbeite natürlich strategisch, aber auch der operative Teil kommt nicht zu kurz. Am meisten genieße ich die Zusammenarbeit mit den Menschen in meinem Team. Ich unterstütze meine Mitarbeiter gerne bei den täglichen Anforderungen und freue mich sehr, wenn ich sehe, dass sie Freude an ihrer Arbeit haben und erfolgreich sind.
Vermissen Sie bestimmte Aufgaben, die Sie in einer vorherigen Position gerne erledigt haben?
Die Arbeit als Englischlehrer und danach die Aufgaben im Center sowie der Kontakt zu den verschiedenen Berlitz Mitarbeitern, Lehrern und Kunden waren damals fantastisch. Auch habe ich so bereits früh für meine jetzige Position wichtigen Input sammeln können. Nun freue ich mich allerdings, dass ich dieses Wissen und diese Erfahrung weitergeben kann.
Sie leiten seit einigen Jahren die internen Verkaufstrainings für neue Mitarbeiter. Warum ist das Training so wichtig? Welche Herausforderungen haben die neuen Sales-Mitarbeiter?
Ja genau, durch das Verkaufstraining kann ich auch tatsächlich wieder unterrichten – der Lehrer wird sicherlich noch bis an mein Lebensende in mir stecken! Ein weiterer Vorteil ist, dass ich viele neue Mitarbeiter persönlich kennenlernen kann.
Das Training ist so wichtig, weil die neuen Mitarbeiter so die Berlitz Produkte und unseren Verkaufsansatz kennenlernen. Später müssen sie natürlich dieses gewonnene Wissen in den Gesprächen mit den Kunden umsetzen.
Für die neuen Sales Mitarbeiter bestehen die Herausforderungen sicherlich darin, sehr viel Wissen aus den unterschiedlichen Trainings zu Themen wie Vertrieb, Produkte oder staatliche Förderungen zusammenzubringen und für jeden Kunden aus einem sehr breiten Produktportfolio das perfekte Training zusammenzustellen.
Wenn Sie etwas an Ihrem Job als District Director verändern könnten, was würden Sie gerne ändern?
Nichts! Die Kombination aus den vielen Aufgaben und dem starken Menschenkontakt macht den Job für mich perfekt.
Wie würden Sie Berlitz in 2 Sätzen beschreiben?
Berlitz ist das beste Unternehmen, um Fremdsprachen sowie interkulturelle- und Managementfertigkeiten lernen können. Ich bin froh, Berlitzianer zu sein!
Gab es schon kuriose Anfragen, die Sie bearbeiten mussten? Wie haben Sie reagiert?
Kuriose Anfragen gab es in dem Sinne nicht, aber ich habe über die Jahre einige bekannte Persönlichkeiten für englische und deutsche Sprachtrainings beraten. Dazu zählen unter anderem zwei sehr talentierte Boxer sowie einige begnadete Fußballspieler aus dieser Gegend.
Gibt es eine Anekdote aus der Zeit bei Berlitz, die Sie uns gerne mitteilen würden?
Während meiner Zeit als Assistant Director in Hamburg führte ich ein schönes Beratungsgespräch mit einer älteren Dame und hinterließ eine Woche später beim telefonischen Follow-Up eine Nachricht von „Alex Godwin von Berlitz“. Ein paar Stunden später rief die Dame im Center an und fragte nach einem „Gottfried von Seidlitz“, was große Verwirrung in unserem Team auslöste. Meine damalige Kollegin fand das sehr lustig und bei ihr habe ich den Spitznamen noch immer…