Als Expatriate ins Ausland – das sollten Sie als Entsandter bei der Planung beachten:
Sprachkenntnisse ausbauen oder in eine fremde Kultur eintauchen – das motiviert viele Angestellte und Führungskräfte zu einem längeren Auslandsaufenthalt, insbesondere dann, wenn sie im Studium oder in einer früheren Berufsphase keine Gelegenheit dazu hatten. Für manche Expatriates ist der Hauptgrund eine spannende Aufgabe oder ein Projekt, das der Arbeitgeber im Ausland plant. Andere versprechen sich einen Karriereschub.
Aber wie läuft die Zeit im Ausland konkret ab? Im Folgenden lesen Sie, welche Phasen für Sie wichtig werden, wenn Sie ins Ausland gehen.
Phase 1: Die richtige Stellenauswahl
Bevor Sie sich auf eine spannende Stelle als Expatriate bewerben, sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle Anforderungen erfüllen. Neben der fachlichen Eignung und den Sprachkenntnissen ist es empfehlenswert, sich praktisches Wissen über das Gastland anzueignen. Gibt es wichtige rechtliche Unterschiede? Mit welchen kulturellen Besonderheiten haben Sie möglicherweise Schwierigkeiten? Besonders hilfreich ist der Austausch mit Menschen, die aus Ihrem Zielland kommen oder schon einmal dort gelebt haben. Vielleicht gibt es an Ihrem Heimatort Institutionen oder Organisationen des Ziellandes, die Ihnen einen ersten Eindruck vermitteln können und Ihnen die Auswahl der richtigen Stelle erleichtern.
Phase 2: Vorbereitung des Auslandsaufenthalts
In der zweiten Phase der Vorbereitung geht es in die praktische Planung. Für einen längeren Auslandsaufenthalt sollten Sie u.a. die folgenden Fragen klären:
- Sind bestimmte Impfungen erforderlich? Wenn ja, welche? Wie lange im Voraus müssen Sie diese erhalten?
- Wie müssen Sie sich im Ausland kranken- und sozialversichern? Manchmal können Sie als Expatriate im deutschen Versicherungssystem verbleiben, aber unter Umständen müssen Sie sich im Gastland versichern. Denken Sie auch an eventuelle Zusatzversicherungen, zum Beispiel für Zahnbehandlungen, falls diese von der ausländischen Versicherung nicht getragen werden.
- Was bedeutet der Auslandsaufenthalt unter steuerlichen Gesichtspunkten? Informieren Sie sich rechtzeitig darüber, ob Sie im Ausland, in Deutschland oder in beiden Ländern steuerpflichtig sind.
- Unterstützt Ihr Unternehmen Sie bei der Wohnungssuche? Es macht Sinn, für die erste Zeit ein Hotelzimmer oder eine möblierte Wohnung zu mieten, bis Sie sich in Ihrem Gastland etabliert haben.
- Wo und wann müssen Sie Ihr Visum beantragen? Gilt es auch hier besondere Voraussetzungen zu beachten?
Falls Ihre Familie mit ins Ausland geht, sollten Sie auch das unbedingt in Ihre Planung mit einbeziehen.
Phase 3: Umsetzung
Geschafft – Sie sind im Zielland angekommen und haben sich bereits etwas eingelebt. Tauschen Sie sich regelmäßig mit dem Heimatunternehmen aus und berichten Sie über den Status der Zielumsetzung. Auch wenn es bei einer größeren Zeitverschiebung manchmal nicht ganz einfach ist, sollten Sie auch Video-Calls mit Ihren Kollegen aus Deutschland einplanen. Komplexe Sachverhalte lassen sich so leichter besprechen und Sie können den persönlichen Kontakt zum Team in Deutschland aufrechterhalten.
Phase 4: Rückkehr
Ihre Zeit im Ausland neigt sich dem Ende zu und die Rückkehr nach Deutschland steht an? Klären Sie wichtige Fragen zur Widereingliederung in Deutschland rechtzeitig ab. Wissen Sie bereits, wo Sie in der Anfangszeit wohnen werden? Werden Sie in Ihrer alten Position weiterarbeiten? Eine frühzeitige Planung ist besonders wichtig, wenn auch Ihre Familie mit Ihnen zurückkehrt. Wissen Sie bereits, wann das neue Schuljahr beginnt und ob es Anmeldefristen für Ihre Wunsch-Kita gibt? Gerade nach längeren Auslandsaufenthalten fällt es vielen Expats schwer, sich wieder in die deutsche Kultur einzufinden. Unser Tipp: Repatriation Trainings oder Coachings können Ihnen den Neustart erleichtern.