Jeder kennt sie: Eselsbrücken mit denen sich Regeln leichter merken lassen. Die vielleicht bekannteste Eselsbrücke aller Englischlehrer ist der Merksatz „he, she, it, das 's' muss mit“, der schon ganze Generationen von Sprachschülern begleitet. Doch es gibt noch viele weitere, die Ihnen das Englischlernen erleichtern.
Die Macht der Eselsbrücke
Da Esel wegen der spiegelnden Oberfläche nicht gerne durch Gewässer gehen, baute man ihnen früher kleine Brücken. Die Eselsbrücken sind also kurze Umwege, die dennoch schnell und einfach zum Ziel führen. Wer will schon einen störrischen Esel dazu zwingen, durch das Wasser zu gehen? Beim Sprachenlernen bezeichnet der Begriff kurze Reime oder Sätze, mit denen sich die richtige Grammatik- oder Rechtschreibregel ableiten und so einfacher merken lässt. Das können sowohl bekannte Sätze sein, also auch selbst ausgedachte Formulierungen. Dafür eigenen sich auch schiefe Vergleiche und skurrile Anekdoten sehr gut – sie stechen aus dem Lernalltag heraus und bleiben so besonders lange im Gedächtnis.
Englisch lernen mit Eselsbrücken – Die 10 besten Merksätze
Unregelmäßige Verben oder eigentümliche Grammatikregeln – Merksätze gibt es für jede Sprache. Hier sind 10 Eselsbrücken, um sich Englischvokabeln und -regeln einfacher einprägen zu können.
1. He, she, it, das 's' muss mit.
Ein Merksatz aus dem Englischen, den wahrscheinlich jeder schon gehört hat: In der dritten Person Singular Präsens werden Verben immer mit einem „s“ am Ende versehen.
„He sinks, she swims, it floats“.
2. SVOMPT
Diese etwas merkwürdig klingende Buchstabenreihung steht für Subject, Verb, Object, Manner, Place, Time und bezeichnet die exakte Satzstellung im Englischen. Von dieser Regel sollte niemals abgewichen werden und beispielsweise das Objekt zwischen Subjekt und Verb genannt werden. Einzige Ausnahme ist die Zeit: Handelt es sich um eine bestimmte Zeit, darf sie auch am Anfang des Satzes stehen.
„Mario plays football with his friends in the park every Sunday."
3. Lassen sich die Nomen zählen – musst du immer many wählen!
Ein beliebter Fehler im Englischen ist die Verwechslung von „much“ und „many“. Ersteres wird für Dinge genutzt, die sich nicht zählen lassen, etwa Zeit oder Wasser. Lässt sich das genutzte Nomen jedoch zählen – Uhren, Flaschen – muss es „many“ heißen.
„It is too much water, we don't need so many bottles."
4. Yesterday, ago und last erfordern stets das simple past.
Die Wörter „yesterday“, „ago“ und „last“ zeigen an, dass eine Handlung in der Vergangenheit liegt und dort auch abgeschlossen wurde. In solchen Sätzen muss also auch die Vergangenheitsform des Verbs, das Simple Past, genutzt werden – niemals das Präsens!
„Yesterday we went for a walk."
„I learned something new some days ago."
„Last Sunday we played football."
5. Did und Grundform ist die Norm, nach did steht nie die Past-Tense-Form!
Die Vergangenheitsform eines Verbs wird nie zusammen mit „did“ genutzt, da damit bereits Past Tense (did= Past Tense von do) angezeigt wird. Stattdessen nutzt man den Infinitiv des Verbs.
Eine Alternative dieser Eselsbrücke für das Englische lautet: Wenn Didi (did) kommt, muss Ede (-ed) gehen. Dieser Satz spielt darauf an, dass die Vergangenheit in der englischen Sprache oft mit -ed am Ende des Verbes gebildet wird.
„Did he play football? I played football."
6. Never, ever, yet, so far - Present Perfect, ist doch klar!
Diese Signalwörter lassen erkennen, welche Zeitform das Verb des Satzes haben muss: Present Perfect, also die abgeschlossene Gegenwart, die mit dem Hilfsverb „have“ gebildet wird. In dieselbe Kategorie fallen auch „since“, „for“ und „already“, die ebenfalls das Present Perfect anzeigen.
„So far I have learned a lot."
„I have never done that before."
„This is the first time I have ever eaten that."
7. „Since“ kommt auf den i-Punkt, „for“ dehnt sich im Raum des o.
„Since“ und „for“ werden jeweils im zeitlichen Zusammenhängen gebraucht, doch es gibt einen wichtigen Unterschied. „Since“ bezeichnet stets einen genauen Zeitpunkt, während „for“ einen Zeitraum angibt. Der i-Punkt und das O in den jeweiligen Wörtern sind dafür eine ideale Merkhilfe.
„She has been studying since 9 o'clock."
„He has been waiting for a long time."
8. Who, who, who wer bist du? Where, where, where wo kommst du her?
Der ähnliche Klang der beiden Fragewörter „wer“ im Deutschen und „where“ im Englischen führt häufig zu Verwechslungen. Dabei bedeuten die Worte etwas vollkommen Unterschiedliches. Dieser englische Merksatz hilft dank des eingängigen Reimes dabei, „who“ und „where“ richtig zu übersetzen und zu nutzen.
„Who are you?"
„Where have you been?"
9. Wenn „wenn“ gleich „falls“, dann „if“.
Im Deutschen kann „wenn“ sowohl zeitlich, als auch konditional genutzt werden. Das ist im Englischen nicht so: Ein Konditionalsatz wird dort zwingend mit „if“ gebildet, niemals mit „when“. Lassen sich im deutschen Satz also „wenn“ und „falls“ austauschen, muss in der englischen Übersetzung „if“ stehen – leicht zu merken an dem gemeinsam f in beiden Wörtern.
„When summer is over, school starts again."
„If I win the lottery, I will quit my job."
10. AM oder PM? Das A kommt vor dem P.
In den USA werden Uhrzeiten mit den Kürzeln a.m. oder p.m. versehen, um deutlich zu machen, ob 3 Uhr morgens oder 15 Uhr am Nachmittag gemeint ist. Dabei steht a.m. für das lateinische Ante Meridiem (vor Mittag) und p.m. für Post Meridiem (nach dem Mittag). Merken lässt sich diese Zuordnung am Einfachsten mit der alphabetischen Ordnung der Buchstaben: Das A kommt schließlich vor dem P. Eine Besonderheit gibt es jedoch jeweils um 12 Uhr. 12 a.m. bedeutet Mitternacht, während 12 p.m. 12 Uhr mittags bedeutet. Weil es dabei jedoch oft zu Verwechslungen kommt, nutzen viele Amerikaner dafür "12 noon" für mittags und "12 midnight" für Mitternacht.
„Let’s meet for lunch at 1 p.m."
„Every morning I have to get up at 8 a.m."
Mit diesen Eselsbrücken geht das Englischlernen doch gleich einfacher. Und wenn es mal keinen passenden Merksatz gibt: Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und bauen Sie sich selbst eine Brücke.