Von Aloha bis Verbeugung: Die richtige Begrüßung kann auf Reisen der Schlüssel für eine gute Beziehung sein. Wer die regionalen Unterschiede und richtigen Formeln kennt, punktet mit einem positiven ersten Eindruck und zeigt Respekt für neue Kulturen. Mit diesen internationalen Begrüßungen machen Sie sich in fremden Ländern schnell Freunde.
Frankreich
Die Küsschen auf die Wange (“la bise”) gehören zu Frankreich wie Wein und der Louvre. Nicht nur bei Freunden und Familie wird diese Art der Begrüßung angewendet, der Wangenkuss ist selbst unter engen Kollegen normal. Obwohl die Küsschen eine lange Tradition haben, ist die genaue Anzahl unklar und variiert zwischen einem und fünf.
Besucher brauchen sich jedoch keine Sorgen zu machen, in der Regel sind die Einheimischen entspannt und verzeihen Abweichungen schnell. Abseits vom Küsschen sind „Bonjour“ (ein eher förmliches Hallo) oder „Salut“ (persönlicher) immer angebracht, im Arbeitsalltag ist das Händeschütteln üblich.
Spanien
In Spanien sind die – oft nur angedeuteten und lautlosen – Küsschen
auf die Wange ebenfalls weit verbreitet. Dabei kommt die rechte Wange zuerst, danach folgt die linke. Zwischen zwei Männern sind auch Umarmungen oder ein einfacher Handschlag üblich.
In formellen Situationen wünscht man sich je nach Tageszeit „Buenos dias!“ (Guten Morgen!), „Buenas tardes!“ (Guten Tag!) oder „Buenas noches!“ (Gute Nacht!). Lockerer ist ein einfaches „Hola!“ (Hallo!), das eventuell mit einem „Que tal?“ (Wie geht’s?) erweitert wird.
Italien
Italiener begrüßen sich klassischer Weise mit „Buongiorno“ (Guten Tag) oder „Buonasera“ (Guten Abend). Geht es persönlicher zu, reichen auch ein einfaches „Ciao“ oder „Salve“, die wahlweise zur Begrüßung oder Verabschiedung eingesetzt werden können.
Wangenküsschen gehören in Italien ebenfalls zu den verbreiteten Begrüßungsformeln unter Freunden und Familienmitgliedern, das Händeschütteln ist flüchtigen Bekannten oder dem Arbeitsalltag vorbehalten. Mehr über die italienische Kultur und Sprache lernen Sie in unseren Italienischkursen.
Japan
Im Land der aufgehenden Sonne spielt Etikette eine wichtige Rolle. Die Begrüßungskultur „aisatsu“ wird bereits im Vorschulalter gelehrt. Statt Händeschütteln oder Küsschen ist die Verbeugung die Begrüßung der Wahl und wird je nach Situation unterschiedlich tief ausgeführt. Dazu wünscht man sich „Konnichiwa“ (Guten Tag) oder etwas förmlicher „Ohayō gozaimasu“ (Guten Morgen).
Unter Jugendlichen und Freunden sind „aikin dou?“ (Was geht?) oder ein simples „yoo“ (Hi) üblich. Am Telefon melden sich Freunde und gute Bekannte gerne mit „moshi moshi“, was so viel bedeutet wie „Ich werde reden“.
China
Auch in China hat die Verbeugung eine lange Tradition, mittlerweile wurde sie jedoch vom westlichen Händedruck fast überall abgelöst. Er fällt sanfter aus als in manchen westlichen Kulturen, wo er als Zeichen von Macht gebraucht werden kann. In China reicht der Gastgeber zuerst die Hand, dazu passen Begrüßungsformeln wie „hài“ (Hallo) oder „ni hao“ (Guten Tag).
Indien
Wer sich in indischen Kulturkreisen bewegt, nutzt den „Namaste“-Gruß: Wörtlich übersetzt bedeutet es soviel wie „Ich verbeuge mich vor dir“, bei der dazugehörigen Geste werden die Handflächen in Brusthöhe vertikal aneinandergelegt und der Kopf leicht gesenkt.
Je nach sozialer Hierarchie werden die Hände höher oder niedriger gehoben. In geschäftlichen Umfeldern hat sich der westliche Händedruck etabliert.
Hawaii
Der Surfergruß Shaka hat es mittlerweile von der pazifischen Inselgruppe in die ganze Welt geschafft. Dabei werden Daumen und kleiner Finger ausgestreckt, die restlichen Finger zur Handfläche geballt und die Hand leicht geschüttelt. Abseits der Szene ist das traditionelle „Aloha“ (Hallo) die bekannteste Begrüßungsformel der Insel.
Eine gekonnte Begrüßung öffnet in fremden Ländern viele Türen, während unbedachtes Handeln je nach Region auch ein kulturelles Fettnäpfchen bedeuten kann. Damit Reisende diesen ausweichen, haben wir auf dem Berlitz-Blog zahlreiche Reise-Knigge-Guides für Sie – zum Beispiel für das als besonders höfliche geltende Japan.